Hat der Genfer Autosalon langfristig eine Zukunft?

01.01.2019

Vom 7. bis 17. März 2019 findet die 89. Ausgabe des Genfer Autosalons statt. Für den ACS ist der Salon der bedeutendste Event des Jahres und bietet ihm die grösste Plattform, um sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Autosalon ist eine der wichtigsten Automobilausstellungen weltweit. Doch im Zeitalter der Digitalisierung stellt sich die Frage, ob der Autosalon noch eine Zukunft hat?

Am 7. März 2019 ist es wieder so weit: Der Genfer Autosalon öffnet seine Türen. Selbstverständlich ist der ACS wie immer mit von der Partie. Der Stand am Genfer Autosalon gibt uns die Gelegenheit zum direkten Kontakt mit Ihnen, unseren geschätzten Mitgliedern. Besuchen Sie uns am Stand 2043 in der Halle 2. Wir lassen Sie die Welt des Automobils hautnah erleben. Bestaunen Sie beispielsweise den einmaligen Ferrari 488 Challenge, ein Turbo-Rennwagen, der in der kundeneigenen Rennserie eingesetzt wird. Oder nehmen Sie an unserem Wettbewerb teil und gewinnen Sie ein exklusives Wochenende mit einem Ferrari. Treffen Sie Christophe Hurni, den Welt- und Europameister in der Ferrari-Challenge 2018, persönlich während einer seiner Autogrammstunden. Das Team der Zentralverwaltung freut sich auf Ihren Besuch am Stand des ACS und verwöhnt Sie gerne mit einem kleinen Snack und Getränken. Trotz der grossen Vorfreude auf dieses Highlight des ACS-Jahres müssen wir uns die Frage nach der Zukunft des Genfer Autosalons stellen. Im Zeitalter der Digitalisierung haben es Publikums- und Fachmessen zunehmend schwer. Die Besucherzahlen sinken. In manchen Fällen so dramatisch, dass selbst alteingesessene Messen ihre Tore für immer schliessen müssen. Wie zum Beispiel die Basler Muba, die Züspa in Zürich und die Comptoir Suisse in Lausanne. Und wie sieht es mit dem Genfer Autosalon aus? In diesem Jahr haben namhafte Hersteller wie Jaguar Land Rover, Hyundai, Ford und Opel ihre Teilnahme abgesagt. Auch wenn die Gründe für das Fernbleiben dieser Hersteller sehr unterschiedlich sind, sind sie doch ein Zeichen dafür, dass die Unternehmen ganz genau abwägen, ob sich eine Teilnahme an einer solchen Messe für sie noch lohnt. Diese Entwicklung muss ernst genommen werden. Im Juli 2019 bricht für den Salon eine neue Ära an. Der langjährige Direktor, Andre Hefti, geht in Pension und legt sein Amt in jüngere Hände. Der zukünftige Direktor, der 49-jährige Olivier Rihs, hat sich in den letzten Wochen in den Medien zu seinen Zukunftsplänen für den Genfer Autosalon vernehmen lassen. In einem Interview mit der «Automobil Revue»sagte er unter anderem, dass er an eine Zukunft des Autosalons Genf glaube, obwohl er sich bewusst sei, dass es zwischen den verschiedenen Messen zu einem Verdrängungskampf kommen werde. Er sieht einen Vorteil des Salons darin, dass dieser im Frühling stattfindet, das ist die Zeit, in der die Hersteller mit ihren Neuheiten auf den Markt kommen. Oliver Rihs hat ein ambitiöses Ziel, er will Genf zum einzigen europäischen Autosalon machen. So soll dieser zur Diskussionsplattform für die Mobilität werden. In meinen Augen ist das genau der richtige Ansatz für eine zukünftige Ausrichtung des Salons. Für den ACS würde eine solche Diskussionsplattform die Möglichkeit bieten, sein Engagement in der Mitgestaltung der Mobilität der Zukunft auszubauen. Aus Sicht des ACS steht fest, dass der Salon als reine Präsentationsplattform für neue Autos nicht wird überleben können. Wir denken, dass er verstärkt zu einer Erlebnismesse werden sollte, bei der die Besuchenden die gezeigten Neuheiten interaktiv und emotional erleben können. Dafür bietet die Digitalisierung ja vielfältige Möglichkeiten. Wir sind gespannt, wie es mit dem Genfer Autosalon weitergehen wird - und glauben an seine Zukunft.

NR Thomas Hurter
Zentralpräsident
Automobil Club der Schweiz

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